Tel 030 32 30 33 83 birgit.klinner@web.de

Ein Begegnungs- und Berührungsabend ist eine angeleitete Veranstaltung, in der du zunächst spielerisch und tänzerisch anderen Menschen begegnest. Im Vorraum gibt es Tee, Wasser und Snacks, und wir machen zwischendrin eine Pause. Es ist ein Abend für achtsame, heilsame, nährende Berührung, auf dem die Kuschelregeln gelten. Die Idee ist, im dritten Teil mit mehreren Menschen eingekuschelt friedlich zusammenzuliegen, um Nestwärme und Geborgenheit zu spüren. Die folgenden Beschreibungen sind Beispiele.
Oft höre ich „Mit Fremden könnte ich nie kuscheln!“ . Damit das möglich wird – und es klappt auf Kuschelpartys zu 98% – muss der Rahmen klar und sicher sein, damit die Menschen in angeleiteten Übungen Schritt für Schritt Vertrauen in die Gruppe, den Ort, sich selbst und die Übungsleiterin finden. Alle Übungen werden von erfahrenen Trainer*innen achtsam angeleitet, die den Raum die ganze Zeit hält.

Ankommen

Der schwierigste Teil ist oft den Mut zu haben, überhaupt hin zu gehen – und zu bleiben. Wenn du spezielle Fragen oder Ängste hast, frag im Vorfeld die Kuscheltrainerinnen, schau dir ihre Webseite an, ob du dich ihnen anvertrauen magst.

Nimm dir beim ersten Mal genug Zeit, um in Ruhe anzukommen. Unsere Räume sind 30 Minuten vorher geöffnet. Lass die Atmosphäre auf dich wirken bei einer Tasse Tee. Vielleicht magst du auch schon mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen.

Begrüßungskreis

Die Kuscheltrainerin stellt sich und das Team vor und spricht über den Ablauf, die Kuschelregeln und darüber, dass alle Übungen freiwillig sind. Dass es wichtig ist, auf deine Grenzen zu achten. Dann ist jeder und jede eingeladen, seinen Vornamen und vielleicht ein Gefühl oder einen Wunsch für den heutigen Abend zu nennen. So bekommst du einen Eindruck, wer heute alles da ist und wer außer dir noch neu ist. Wir stellen Buddys zur Verfügung, das sind erfahrene Kuschler aus unserem Team, die du während der Veranstaltung ansprechen kannst, falls du Fragen hast oder irgendetwas brauchst.

Bei dir selbst ankommen

Im Stehen findest du einen guten Platz im Raum und bist eingeladen, die Augen zu schließen, um ganz bei dir anzukommen. Deine Füße auf der Erde zu spüren, deinen Körper bewusst wahrzunehmen, den Atem wahrnemen, dich zu strecken, zu seufzen oder zu schütteln. Den Körper zur Musik bewegen, wie es für dich heute stimmig ist. Es ist gut, wenn du zunächst in deinem Körper ankommst, dich selbst spürst, bevor du mit anderen in Kontakt gehst.

Begrüßen, Tanzen, erste Berühr-Übungen

Wir öffenen die Augen und sind eingeladen, den Raum zu erkunden und dabei andere Menschen mit den Augen zu begrüßen.  Du nimmst wahr, wer heute noch alles mitmacht. Spielerisch, mit Tanz und Neugier, erfährst du sanfte Berühr- und nonverbale Kennenlernübungen mit wechselnden Menschen. Jede Übung ist freiwillig, du kannst auf der Pausenmatte eine kleine Pause einlegen und jederzeit wieder zurück in die Gruppe kommen.

Verwöhn-Übungen

Nach der Aufwärmphase folgt meist eine Verwöhnübung oder eine andere Übung, um in nährenden Körperkontakt zu kommen. Das kann eine Dreier-Verwöhnübung sein, wo jeder von den beiden anderen für ein paar Minuten so berührt oder gehalten wird, wie er oder sie es sich heute gerade wünscht – und das ist in jeder Kleingruppe ganz unterschiedlich. Wichtig ist, dass die Berührung dir Geborgenheit und wohltuende Nähe schenkt.

An manchen Tagen machen wir den Ozeanischen Begleiter, wo du tief in die Arme eines anderen einsinkst und in Ruhe und Stille diese besondere Geborgenheit spüren kannst (Abbildung hier). Oder den Feenwald, wo du mit geschlossenen Augen von umherschwebenden Wesen sanft und achtsam berührt, gehalten oder getreichelt wirst.
Den Ozeanischen Begleiter biete ich auch als körpertherapeutische Einzelsitzung in meiner Praxis an.

Kuschelzeit

Das Schönste kommt zum Schluss: Die große Kuschelwiese lädt ein, dich hinzulegen, neben Menschen deiner Wahl. Es ist wundervoll, in Löffelchenstellung mit mehreren Menschen zu liegen und die Nestwärme der Gruppe zu spüren, beschützt und geborgen zu sein. Tief bei dir selbst ankommen und spüren, wie gut nährender, absichtsloser Kontakt tut. Dein
Nervensystem kann ganz zur Ruhe kommen, der Atem wird tiefer, Wohlgefühl breitet sich aus, Ruhe und innerer Friede. Jederzeit kannst du deinen Platz wechseln oder kurz oder länger aussetzen. Ich halte den Raum, damit sich alle sicher fühlen und achte auf die Kuschelregeln.

Abschlusskreis und Abschlusskuschelhaufen im Stehen

Zu Ende der Kuschelzeit kommen wir auf der Kuschelwiese ins Sitzen und es gibt eine kurze Runde, in der du ein Gefühl mitteilen kannst. Oder ganz in Stille der Erfahrung nachspürst. Für mich als Kuscheltrainerin ist es auch wichtig zu wissen, ob gerade die Neuen jetzt gut nach Hause gehen können. Ich gebe die Termine für die nächste Kuschelparty bekannt und dann ertönt auch schon die Musik für den Abschlusskuschelhaufen im Stehen, in dem wir uns von allen verabschieden – bis zum nächsten Mal in der Kuschelfamilie.

Termine, Artikel, Video

Ich veranstalte die Abende in Zusammenarbeit mit Markus Günther. Wir sind ein mehrköpfiges Team von Kuschel- und Berührungstrainerinnen und leiten abwechselnd die Kuschelpartys, die fast jede Woche im Haus Lebenskunst stattfinden (Termine). Hier findest du einen Zeitungsartikel oder ein Video über unsere Kuschelpartys.
Hier ist eine Liste der Kuschelpartys bundesweit.
Weitere Termine und Infos hier.

Das sagt die Wissenschaft

ZDF heute: Berührungen helfen bei Schmerz und Angst
SWR 2 Wissen: Wie Berührungen die psychische und körperliche Gesundheit verbessern
Neue Zürcher Zeitung: Bitte mal anfassen – warum wir mehr Berührung brauchen